Stadtteilinfo: Rostock / Lichtenhagen
Geschichte / Infos
Lichtenhagen ist ein Stadtteil von Rostock, benannt nach dem gleichnamigen Kirchdorf, das vor den Toren der Hansestadt Rostock liegt und heute zur Gemeinde Elmenhorst-Lichtenhagen, Landkreis Bad Doberan gehört. Das Dorf Lichtenhagen wurde erstmals 1319 urkundlich erwähnt und ist somit 36 Jahre älter als das in unmittelbarer Nähe gelegene und urkundlich erstmals erwähnte Warnowdorf "wendeske klene", das heutige Groß Klein. Der Name "Lichtenhagen" bedeutet so viel wie "lichte Stelle im Wald" (Die Endung "-hagen" weist auf Rodungen hin).
Lichtenhagen (PLZ:18109) ist nach Lütten Klein und Evershagen das dritte Neubaugebiet im Nordwesten der Hansestadt Rostock. Der Baubeginn erfolgte mit dem ersten Spatenstich am 8. November 1972 und wurde um eine 1942 entstandene Siedlung errichtet. Das Stadtbild von Lichtenhagen wird überwiegend durch fünfgeschossige Wohnhäuser den so genannten Plattenbauten und drei Hochhäuser geprägt. Das Neubaugebiet Lichtenhagen umfasst eine Fläche von etwa 82 ha. Nach zweijähriger Bauzeit wurden am 4. September 1974 die ersten Neubauwohnung an die Mieter übergeben. Der Rostocker Plattenbau-Stadtteil wurde zwischen 1972 und 1976 errichtet. An die im Mittelalter verwendete Quartierbauweise angelehnt, bilden die Straßenzüge meist rechteckige Karrés. Neu hinzugekommen der Wohnpark "Ostseewelle".
Beliebt ist die attraktiv gestaltete kleine Fußgängerzone, der "Lichtenhäger Brink". Mit seinen vielen Grünflächen, Wasserspielen, dem Bauernbrunnen und den Bronzeplastiken bildet er den Mittelpunkt des Stadtteils. 1984 wurde der "Lichtenhäger Brink" unter Denkmalschutz gestellt. Erstmals im Sommer 1996 fand im Zentrum von Lichtenhagen das "Brunnenfest" statt, das jährlich veranstaltet wurde. Ab 2004 integriert sich das Lichtenhäger Stadtteilfest in das
Fischerdorffest (bisheriges Stadtteilfest Evershagen und Lütten Klein) zu einem gemeinsamen Stadtteilfest des Rostocker Nordwestens.
1991 eröffnete die Fachbibliothek Rechtswissenschaften in der Möllner Straße 10, 18109 Rostock-Lichtenhagen.
In Lichtenhagen ist ebenfalls das Hauptgebäude der Juristischen Fakultät der Universität Rostock ansässig.
Die sieben Brunnen der Architektin Anneliese Zintler sind ein teil von Lichtenhagen. 1998 stellte die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock Mittel für die Sanierung der sieben Wasserspiele bereit. Der Ortsbeirat arbeitet mit seinen Sponsoren seit 1996 für den Erhalt der Lichtenhäger Brunnen.
Ein Tiefpunkt in der Geschichte von Lichtenhagen und somit auch Rostock waren im August 1992 die ausländerfeindlichen Übergriffe im Stadtteil, welche das Bild der Stadt noch Jahre danach in der Öffentlichkeit prägten. Eine Antwort von den Rostocker Einwohnern darauf war die Gründung der Initiative "Bunt statt Braun".
Von Lichtenhagen aus ist man in wenigen Minuten im Ostseebad Warnemünde bzw. in Diedrichshagen an der Ostsee (Bus und S-Bahn). Wegen seiner Nähe zum Seebad Warnemünde ist er bei den Rostockern auch heute noch eine beliebte Wohngegend.
Ab den 28.11.2003 Anschluss an das Straßenbahnnetz von Rostock.
Das 1,4 km lange Teilstück zwischen Lütten-Klein und Lichtenhagen wird in Betrieb genommen. Mit fast 19 Kilometer ist die Linie 1 (Mecklenburger Allee bis Toitenwinkel) die längste Straßenbahnverbindung in Rostock. Damit verfügt die RSAG (Rostocker Straßenbahn AG) über ein Streckennetz von 34 km Länge.
Straßenbahn in Lichtenhagen
